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  • Isi

Gib ́ deinen Narben nicht so viel Aufmerksamkeit!

Autorin: Isi


Ich war schon immer ein fröhliches Mädchen. Ich war immer die cheesy Freundin. Mit den Jahren behielt ich mir diese Freude; ich hab ́ sie immer als etwas Überlebenswichtiges gesehen. Doch die Welt um mich herum empfand so eine große Freude oft als fake und arrogant. Naja, ich war einfach nur ein kleines Mädchen, das über ihre Fehltritte die meiste Zeit lachen konnte. Aber existent waren sie trotzdem. Ich habe Mobbing erlebt, Trennung, Nächte, aus denen ich keinen Ausweg gesehen habe. Und auch heute steck ́ ich manchmal gefühlt in meinen Problemen fest. Wie in einem Strudel werde ich so krass eingenommen, dass ich mich gar nicht mehr wieder erkenne - mich und meine Leichtigkeit, meine Freude, meine freche freie Art.


Dabei sind soviele Dinge in meinem Kopf so nichtig, so banal, so sehr längstbesiegt...

Heute bin ich es satt, zu vergessen, wer in mir einziehen will und wohnt, wenn ich es möchte - Der allmächtige und liebende Gott.

Kann es sein, dass wir unseren einzigen Bewohner nicht gut genug kennen? Oder warum schenke ich seinem Gegner, dem Teufel, so viel Aufmerksamkeit in mir? Ihn brauch ́ ich nicht zu kennen! Wie hat er es also geschafft, so viel von mir und dir besprochen zu werden? Ich glaube, meine Welt schenkt schlechten Situationen, Ängsten, Sorgen und Zweifeln zu viel Licht. Wir schieben Schwierigkeiten ins Rampenlicht und machen Probleme größer, als sie es verdienen. Kämpfe, durch die wir gehen, zeigen irgendwann Narben, ja, aber sie sind wunderschöne Siegesspuren! Sie verheilen und geben Hoffnung.


Also kratz sie bitte nicht auf! Ich kenn meine Geschichte, meine Schwächen, meine Misthaufen und Fragezeichen - ich ignoriere meine Narben nicht. Aber ich entscheide mich dafür, ihnen nicht zu viel Aufmerksamkeit zu schenken. Meine Kämpfe sind gewonnen, sagt mein Gott. Also bin ich fröhlich und werde mich dafür nicht entschuldigen! Mir ist klar, dass ich trotzdem ganz menschlich schimpfen werde, weinen werde, anklagen werde. Aber ich entscheide mich, weiter siegreich zu laufen und fiebere darauf hin, zusehen, was Gott aus meiner Asche zaubert. Ich will stehen bleiben, staunen, über meine Cheesiness lachen und Gottes Freude und Liebe verbreiten – egal wie sehr es meiner Welt auf die Nerven geht. Ich werde weiter meine Krone tragen wie ein kleines Kind, auch wenn ich mich manchmal zu erwachsen fühle und mir nicht danach ist. Heute,Teufel, zeige ich dir höchstens meine kalte Schulter.

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